Kursnummer | 22HP10105 |
Kursleitung |
Canan Topçu
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Datum | Montag, 07.11.2022 19:00–21:15 Uhr |
Gebühr | kostenlos |
Ort |
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Lesung mit Diskussion
Alltagsrassismus in Deutschland existiert. Menschen erleben aufgrund ihres Aussehens, ihrer Religi-on, ihres Namens, ihrer Muttersprache Beleidigungen in der Straßenbahn, Diskriminierungen bei der Wohnungssuche, Ausgrenzung in der Arbeit, körperliche Gewalt auf Straßen oder Spielplätzen.
Dies resultiert aus einem Denk- und Machtsystem, welches die westliche Kultur aufgebaut hat, um die eigene Vorherrschaft in der Welt zu legitimieren und die Menschenrechte auf "Weiße" zu be-grenzen. Aber hinter diesem System stehen Menschen. Menschen, die sich oft unbewusst sind, dass sie davon profitieren und Andere diskriminieren.
Es lohnt sich darüber nachzudenken, wie das System geändert werden kann. Die kritische Auseinan-dersetzung mit den NSU-Verbrechen und die globale Bewegung "Black Lives Matter" sind mögliche Wege der Aufarbeitung dieses Problems.
Die Journalistin Canan Topçu wählt einen weiteren Weg. In ihrem beruflichen und ehrenamtlichen Engagement setzt sie auf Austausch und Gespräch. In diesem Sinn schrieb sie ihr Buch "Nicht mein Antirassismus". Darin beschreibt sie ihre persönlichen Erfahrungen als Kind von türkischen "Gastarbeitern" in Deutschland, dem Ausgrenzung und Diskriminierung nicht erspart worden sind. Canan Topçu sieht aber auch viele gute Seite und positiven Entwicklungen in ihrer zweiten Heimat. Im Kampf gegen Rassismus möchte sie nicht verurteilen und neue Gräben bauen, stattdessen plädiert sie für Dialog, Zuhören und Offenheit.
Die Lesung mit Frau Topçu bietet eine Möglichkeit, diesem Plädoyer zu folgen und konstruktiv über Antirassismus nachzudenken und zu debattieren.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projeks "Kontrovers vor Ort" in Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für poltische Bildung statt.